Daten + Worte

Staat hilf mir

Guido Greber & Christian Laux Season 1 Episode 13

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Sollten wir unsere Steuergelder im Inland behalten und wie kritisch ist die Nutzung ausländischer Cloud-Anbieter wirklich? In dieser fesselnden Episode hinterfragen wir die Erwartungen an digitale Selbstbestimmung in der Schweiz, sowohl aus Sicht der Privatwirtschaft als auch der Privatpersonen. Wir beleuchten die geplante Erhebung der Swiss Data Alliance für 2024, um die diffusen und oft unklaren Vorstellungen von digitaler Selbstbestimmung zu konkretisieren. Dabei werfen wir auch einen Blick auf die wirtschaftspolitischen Interessen und die Sorgen der Bürger, während wir den Balanceakt zwischen individueller Freiheit und staatlicher Unterstützung diskutieren.

Weiterhin untersuchen wir die Auswirkungen einer möglichen Reduzierung des staatlichen Unterstützungsgrades von 80% auf 65%. Was passiert, wenn der Staat nicht mehr verpflichtet ist, Unterstützung zu leisten, und wie geht die Schweiz mit externen Problemen und individuellen Fehlentscheidungen um? Diese Episode analysiert, ob der Staat in solchen Fällen eingreifen sollte oder ob die Verantwortung allein beim Einzelnen liegt. Tauchen Sie ein in das Spannungsfeld zwischen individueller Freiheit und staatlicher Hilfe und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung zu diesen wichtigen Themen.

Copyright und Produziert durch Swiss Data Alliance.

Danke DigitalSwitzerland, EPFL und Accenture für die Unterstützung in der Produktion.


Speaker 1:

Swiss Data Alliance präsentiert Daten und Worte. Der Podcast Über digitale Souveränität, datensouveränität. Jetzt haben wir ziemlich intensiv über die Erwartungshaltung vom Staat in die Souveränität gesprochen. Ich glaube, da haben wir jetzt genügend Beispiele gebracht. Lass uns mal wirklich jetzt und ich lasse das Absicht, das Wort Souveränität weg. Ja, das ist gut, um mich nicht zu provozieren. Ja, weil ich weiss, das kitzelt dich, sonst Ich würde mich das Wort nehmen. Selbstbestimmung, sonst Ich würde mich das Wort nehmen. Selbstbestimmung. Was ist die Erwartungshaltung von Selbstbestimmung in deinen Augen, von der Privatwirtschaft und von der Privatperson?

Speaker 2:

Wir wollen ja im Thema Souveränität über Erwartungshaltungen reden, und es ist schwierig zu beschreiben, was die private Seite will, Und zwar einfach deswegen, weil das Thema bislang so diffus diskutiert wurde. Und deswegen übrigens macht die Swiss Data Alliance im Jahr 2024 eine Erhebung, bringt verschiedene Stakeholder zusammen mit anderen Organisationen. ist das eine Studie, die geplant wird, um zu eruieren, also eine Befragung am Markt was treibt euch um, wo drückt der Schund? Dann wissen wir es genau.

Speaker 1:

Ist es für Privatpersonen oder für die Privatwirtschaft?

Speaker 2:

Das ist für die Privatwirtschaft und Privatpersonen.

Speaker 2:

Die können sich melden bei uns über die Webseite oder über das LinkedIn-Profil, um ihre Stimme dann auch einzubringen. Das werden wir publizieren. Aber wir gehen an Organisationen. Das sind zum Teil Organisationen, die zivilgesellschaftlich aktiv sind, digitale Gesellschaft als Beispiel. Die werden wir natürlich befragen oder mit Ihnen zusammenarbeiten. Gut, das gesagt, die Situation ist noch wenig geklärt, deswegen diffus, und trotzdem versuche ich, das einzugrenzen. Es könnte die schweizerische Wirtschaft, es könnten Akteure sein, die sagen ich bin interessiert daran, den ausländischen Markt von der Schweiz wegzuhalten. Das ist ein bisschen Polemik, das kann ich, das kann man nie so gut festmachen, aber es könnte so sein. Wirtschaftspolitik ist einfach ein Problem. Der Staat kann nur in ganz engen Rahmen Wirtschaftspolitik machen. Dann gibt es in der Bevölkerung Leute, die sagen meine Steuergelder sollen nicht ins Ausland gehen, sondern in der Schweiz bleiben. Und es wird gesagt zum Beispiel, die Bundesverwaltung will einen ausländischen Cloud-Anbieter nützen. Dann gehen notwendigerweise am Schluss Gelder ins Ausland. Und da könnte man sagen ja, das will ich nicht.

Speaker 2:

Und jetzt die Frage hängt das irgendwo mit Souveränität zusammen? Das ist einfach ein Money-Spend und muss das mich jetzt? ist das jetzt eine Erwartungshaltung von der Privatperson? wirklich Also sehr diffus, ich halte das nicht für ein berechtigtes Interesse hier. Wo ich drüber nachdenken kann, ist eben folgendes wir haben vorgeheuert, im liberalen Staat bin ich in Privacy, ich als Privatperson, und jetzt handele ich hier, und ich kann nicht handeln, weil ein externer Einfluss besteht. Also, von den mir zur Verfügung stehenden 100 Prozent habe ich 15 Prozent nicht zur Verfügung, weil das Ausland irgendwo mir etwas verunmöglicht, mir etwas verunmöglicht. Und dann gehe ich zum Staat und sage hilf mir. Und der Staat sagt ja, ich habe eine Garantieverantwortung, ich helfe dir, ich löse das Problem. Dann habe ich statt 85 wieder 100%, also 15% hat der Staat mir geholfen und Problem gelöst, fertig. Und jetzt der Staat muss mir helfen, aber er kann mir nicht helfen. Dort hat das einen Bezug zur Souveränität.

Speaker 1:

Ja helfen. Dort hat das einen Bezug zur Souveränität. Ja, aber geht es nicht auch in die Richtung also eben Selbstbestimmung als Privater? wenn ich als Unternehmen jetzt also wie das Frau Klaut gesagt hat und Klaut ist jetzt nur das Beispiel, privatwirtschaft hat ja verschiedene Industrien, das wissen wir auch Bisschen mehr reguliert, bisschen weniger reguliert, gar nicht reguliert, aber es sind andere Themen. So Jetzt gehe Ja, eigentlich ist ja auch das Thema überreguliert, aber das ist ein anderes Thema. So jetzt gehe ich, entscheide mich, ich gehe schon mit einem Cloud-Anbieter, mache mit ihm einen Vertrag, ich gehe eine Geschäftsbeziehung ein, langfristig, will das machen, und wir reden nicht darüber. Es gibt immer Zeiten, wo die Beziehung zu Ende geht. Das lassen wir jetzt auch mal weg. Und jetzt kommt aber der Staat oder irgendein Gesetz und sagt ich habe jetzt schon die Komplexität, die Fachkräfte zu finden für diesen Cloud-Anbieter, damit ich das richtig machen kann, und auch eben diese Fähigkeiten, das zu betreiben, die Zuständigkeit, klar, ich habe jetzt schon Probleme. Und jetzt kommt ein bisschen Contingency. Das kann man ja mit einem Cloud-Anbieter machen, bringt verschiedene Modelle. Man kann es aber auch mit einem Hybrid oder Multicloud machen.

Speaker 1:

Jetzt wird wie vom Staat mir aufgezwungen ich benutze extra das Wort oder vom Regulator aufgezwungen, nimm noch einen, und ich schätze schon nicht, wie ich das überhaupt finanzieren soll, wie ich die Leute finden will, und dann meine IT-Landschaft abzubilden auf zwei, was ich ja gar nicht wusste. Ich möchte das von wegnehmen. Ich muss ja nicht die ganze IT-Landschaft, ich muss gewisse bisschen kritische Applikationen abbilden. Das ist mir auch falsch verstanden. Aber siehst du das nicht, dass Mit Zugang zur Souveränität oder so? Ja, das ist so, geh mal, aber geh doch nicht. Und übrigens 20% ist Compliance, 20% ist Ausland, und am Schluss habe ich vielleicht noch 65%, wo ich selbst bestimmen kann und mein eigenes Businessrisiko nehme, aber ich ihn eh nicht verstehe oder gar nicht mehr machen will, weil ich gar keine Lust mehr habe.

Speaker 2:

Ja, verstehe ich Also jetzt. Hier würde ich einfach differenzieren. Wenn wir vorher gesagt haben, 15 Prozent von mir von 100 Prozent möglicher Handlungsfreiheit fällt weg, weil ausländischer Bezug ist, und wenn wir jetzt sagen, der Regulator nimmt 20 Prozent in einem Beispiel vorher weg, oder dann bleiben wir 20 plus 15 gibt 35, dann bleiben wir bei 65 Prozent, hast du gesagt, die ersten 20 Prozent, die der Regulator wegnimmt. Das stelle ich nicht in Frage. Das ist immer so gewesen. Handlungsfähigkeit besteht nur in den Grenzen der Rechtsordnung. Das hat mit Souveränität nichts zu tun. Das hat damit zu tun, dass ich in einem Staat lebe und das so will, aber es ist eine ganz klare Abgrenzung.

Speaker 2:

Ganz ganz, ganz scharf müssen wir hier machen. Da hängen wir mit der Diskussion zusammen. Also die ersten 20 Prozent vom Regulator. Also FINMA sagt, du musst dieses Continuity haben hier und in zwei Clouds gehen. Wenn das so wäre, also dass wir Kontinuität brauchen, um unser Unternehmen immer fortführen zu können, das macht wahrscheinlich Sinn, und ich sage jetzt nicht, die FINMA hat eine harte Anforderung in der Richtung, aber können wir diskutieren. Aber auf jeden Fall nehmen wir mal an, das macht Sinn, dass sich die FINMA einmischt in die Frage, wie man die Kontinuität des eigenen Unternehmens sichern soll. Dann ist das einfach Rechtserwartung, präzisiert durch FINMA, und das können wir nicht. Also das können wir, wir können darüber diskutieren, ob es die FINMA richtig sieht. Aber wenn die Antwort ist, ja, sie sieht es richtig, dann sind das einfach die 20%, die weggefahren, haben mit Souveränität nichts zu tun. Die anderen 15% also von 80 auf 65, dort haben wir dann ein Souveränitätsthema.

Speaker 2:

Wenn der Staat mir helfen muss, wenn er nicht muss, dann ist es einfach mein eigenes Problem Und können wir auch darüber noch diskutieren. Wenn der Staat mir helfen muss, aber er kann nicht, dann haben wir ein Souveränitätsthema. Und wie ist es denn, wenn wir auf 65 Prozent runterfahren? der Staat muss mir nicht helfen, es ist mein eigenes Problem, und jetzt wegen einer Situation im Ausland habe ich ein Problem, weil ich dort irgendwo also ein Vogelfrisser, das Stirbangebot nutzen muss. Das wäre etwas, wo wir sagen könnten lass uns ansehen, wie das, wie wir in der Schweiz damit umgehen.

Speaker 1:

Und du wirst ja nicht in der Presse stehen am nächsten Tag mit einer Negativschlagzeile, also irgendetwas.

Speaker 2:

Ich finde das interessant. Dieser Aspekt muss ich auch noch mitnehmen. Wir sollten hier mal einen Punkt machen, vielleicht, und dann nochmal darüber reden, was passiert, wenn wir 65% haben und der Staat uns nicht hilft, weil er nicht muss?

Speaker 1:

Und ich eine Fehlentscheidung mache, am nächsten Tag eben irgendeine Schlagzeile.

Speaker 2:

Lass uns das mal ansehen, finde ich sehr spannend.

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