Daten + Worte

Digitale Selbstbestimmung: Freiheit und Regulierung

Guido Greber & Christian Laux Season 1 Episode 15

Send us a text

Was bedeutet digitale Selbstbestimmung wirklich und wie können wir sie in einer immer stärker regulierten digitalen Welt bewahren? Diese wichtigen Fragen klären wir gemeinsam mit unserem Gast Christian. Wir diskutieren, wie Social-Media-Plattformen unsere Freiheit beeinflussen und welche Rolle die Speicherung und Verarbeitung von Daten im Ausland dabei spielt. Besonders beleuchten wir, wie verschiedene Generationen digitale Medien unterschiedlich nutzen und wahrnehmen, und was das für unsere digitale Souveränität bedeutet.

Im weiteren Verlauf der Folge setzen wir uns mit der Macht sozialer Plattformen auseinander und dem Ohnmachtsgefühl, das bei Änderungen der AGBs entsteht. Wir fragen uns, wie viel Transparenz notwendig ist, um die Mechanismen dieser Plattformen zu verstehen, und wie Regulierung hier helfen könnte. Swiss Data Line und das Konzept der Datenräume bieten mögliche Lösungen, die wir kritisch unter die Lupe nehmen. Außerdem werfen wir einen Blick auf Suchmaschinen und Dynamic Pricing, um zu verstehen, wie diese Technologien den Nutzer beeinflussen. Schaltet ein und erlangt wertvolle Einblicke, wie ihr eure digitale Souveränität schützen könnt!

Copyright und Produziert durch Swiss Data Alliance.

Danke DigitalSwitzerland, EPFL und Accenture für die Unterstützung in der Produktion.


Speaker 1:

Swiss Data Alliance präsentiert Daten und Worte. Der Podcast Über digitale Souveränität, datensouveränität. Lieber Christian, jetzt geht es auf die Privatperson. Wir hatten Staat, wir hatten Privatwirtschaft, und ich weiss, seien das Selbstbestimmungen. das ist die Stimmung, das ist eine andere Souveränität. das haben wir jetzt geklärt. Ich will es auch nochmal wiederholen, damit wir das alle wissen, damit ich nicht vorortiert werde Ja, genau weil deine Stimmung schwankt, will ich nicht noch länger. Nein, spaß beiseite. Und du hast mich jetzt von mir getriggert, weil ich habe gesagt Privatperson hat jede Person eine Selbstbestimmbarkeit, weil jede Person ist individuell. Und dann hast du gesagt nein, also nein so zu formulieren.

Speaker 2:

Ich will nur immer nur entweder ja oder nein sagen. Also, das muss verständlich bleiben, das ist okay.

Speaker 1:

Also lass uns ich habe mich jetzt mal ein bisschen herausgefordert auf ein Thema Lass uns uns mal anschauen, was bedeutet eigentlich Souveränität oder Selbstbestimmbarkeit, die Erwartungen von einer Privatperson, Wie siehst du das?

Speaker 2:

Also bei der Privatperson ist Selbstbestimmtheit würde ich als Begriff nennen ist die Definition noch schwerer, die Erwartungshaltung noch schwerer zu erfassen, weil dort auch wahrscheinlich systematische Arbeit fehlt. Aber was wir sagen können, ist, dass wir vielleicht auch wieder mit diesem Bild arbeiten. Also nochmal das Bild war wir haben grundsätzlich irgendwo 100% von dem, was wir handeln wollten, und sagen, 20% sind Regulierung.

Speaker 1:

Dort dürfen wir nicht Gesetz im Rahmen der.

Speaker 2:

Rechtsordnung, und es bleiben also 80%, und von diesen 80% haben wir nochmal 15%, die gehen weg, also von 80% auf 65%. also so ist das gedacht, dass für uns noch 65% Freiheit bleibt, unbeeinträchtigt von irgendwelchen Datenthemen. und dann in diesen 15% nutzen wir zum Beispiel jetzt eine Social-Media-Plattform, eine grosse Social-Media-Plattform, und die speichert Daten. Und jetzt die Frage ist das ein Problem der Selbstbestimmtheit? Und die Antwort ist natürlich mal primär ja, nein, also du kannst es selber nutzen, oder du nutzt es nicht. Dann ist es aber auch nicht zumutbar, die Plattform nicht zu nutzen. wenn all deine Freunde dort drauf sind, dann ist es sozial normal, mitzumachen dort. Das muss möglich sein. Also jetzt mache ich dort mit, aber die Daten sind im Ausland, also sie werden nicht nach schweizerischen Standards gespeichert. Das ist ein Problem, weil primär nicht lass uns genauer ansehen, wie die Daten verarbeitet werden. Also jetzt ist eine der grossen Social-Media-Plattformen, die in meinem Alter früher, also vor 15 Jahren, irgendwo gestartet hat.

Speaker 2:

Junge Leute benutzen die schon längst nicht mehr, ich schon. Was wir wissen, ist, die interessieren sich nicht für die Frage, ob ich jetzt irgendwie, also dass ich jetzt Christian bin und was ich genau mache. Aber natürlich, was sie interessiert, ist deine statistische Aussage, und dort stellt man fest, christian ist in der Statistik gleich wie 100.000 andere Menschen auf dieser Erde. Und da wissen wir jetzt geht mir Selbstbestimmtheit verloren. Nein, können wir sagen, warum? Weil der Inhalt mich persönlich gar nicht Teil des Problems also gar nicht interessiert, und weil ich auch nicht besonders interessant bin.

Speaker 1:

Aber du hast vorhin auch gesagt, eine soziale Medienplattform deiner Generation. Ist das nicht ein Generationenproblem? Weil, wenn ich jetzt mit meinem Sohn rede, die gehen ganz anders damit um, die haben viel, also weniger bewusst. Wir haben halt das Bewusstsein, weil wir die Thematik kennen und was damit hingeht. Viele Leute, die uns mal mit der Thematik auseinandersetzen, wissen auch nicht, was aus dem Hintergrund ist, das Bewusstsein dahinter, und die Kinder wissen auch nicht, was aus dem Hintergrund, also dieses Bewusstsein dahinter, das ist wichtig, und die Kinder Kinder sollten auch nicht, aber Jugendliche das Nutzen von so Plattformen ist ja fast schon in einer anderen Generation. Gehört es zum guten Ton.

Speaker 2:

Das ist normal, halt auf, und das wollte ich auch sagen, damit, wenn meine Freunde dort sind und ich aufwähle, dann muss das auch irgendwie möglich sein, sonst ist man plötzlich ausgeschlossen und kann an einer Diskussion nicht teilnehmen. Aber du hast den wichtigen Punkt gemacht. Man muss das verstehen. Man muss verstehen benutzt jemand eine auf mich gezielte Information, ja oder nein? Und jetzt kommt eben der Punkt Die Plattform selber macht das nicht, aber sie hat Daten über mich, und eine Staatsanwältin in Zürich könnte sich an die Plattform wenden und sagen gib mir mal bitte die Daten den Christian betreffend. Und dann sagt die Plattform ja, der ist jetzt gerade hier in ich weiss nicht was. Und da kommt die Aussage Griechenland, keine Ahnung, und zwar dort auf dieser Insel. Und jetzt habe ich eine Straftat begonnen. Dann ist das für die Staatsanwältin sehr, sehr interessant, und dann werde ich da. Um es nicht kompliziert zu machen also ich bin jetzt einfach irgendwie in einem Skihütte auf der Skipiste, und jetzt verliere ich meine Freiheit, weil ich eben eingebuchtet werde, weil ich auffindbar bin, und damit ist das ein Problem. Und warum ist das ein Problem? Weil findbar bin. Und damit ist das ein Problem. Und warum ist das ein Problem? Weil ich weiss, dass diese Daten verfügbar sind. Über mich könnte ich Angst haben, dass die Staatsanwältin mich jederzeit findet, was dazu führen wird, dass ich mich nur noch sehr rechtskonform verhalte, damit ich möglichst gar nicht in diese Situation komme, was dazu führt, dass am Schluss ich gleich denke, nicht wie 100'000 Leute auf der ganzen Welt, sondern wie 10 Millionen in der ganzen Schweiz, 100 Prozent der Bevölkerung, und dann haben wir ein Problem mit der Bevölkerung. Wenn alle gleich ticken, dann haben wir keine.

Speaker 2:

Mit der Demokratie war die Sache. Wenn alle gleich ticken, dann können wir diese Demokratie nicht mehr leben. Das heisst. Wir haben im Zusammenhang mit diesen Social-Media-Plattformen zwei Probleme. Die Wahrnehmung ist, dass, was die Plattform tut mit unseren Daten sehr schlimm ist. Aber das ist es nicht. Das will ich so affirmativ sagen. Klammer vorbehalten. Wir wissen etwas nicht, was wirklich passiert. Also das ist eine Saftverhaltsklärung, das ist wichtig, klammer zu. Das andere ist dieser Chilling-Effekt. Weil ich Angst habe, dass die Staatsanwältin auf die Daten greift, verändere ich mein Verhalten, und das wäre ein Problem. Also meine These zu den Plattformen keine Problematik direkt, aber eine Problematik indirekt dadurch, dass man die Daten missbrauchen kann, zum Beispiel durch Staatsverfolgungsstellen.

Speaker 1:

Ich denke, recht komplex und schwierig zu fassen, aber kannst du mal, lass uns mal probieren. Du ein Fazit, ich mal ein Fazit, und mal schauen, ob wir uns in der Mitte treffen.

Speaker 2:

Sehr, sehr gerne eben. Also ich wollte eigentlich dieses Beispiel, dieses zweipolige Beispiel würde ich gerne zum Fazit machen. Also, es gibt ein Problem dadurch, dass wir uns verhalten. Wenn wir konformistischer werden, weil wir Angst haben, dass der Staat auf unsere Daten greift, dann sehe ich das als ein Problem. Das ist aber nicht ein Problem von mir als Privatperson, sondern eigentlich von einem gesellschaftlichen Problem. Und die Tatsache, dass meine Daten bei einem Social-Media-Anbieter sind und die Annahme stimmt, dass der sich nicht auf mich persönlich konzentriert, sondern nur Statistik auswertet und das kann sichtbar sein das halte ich nicht für ein genug grosses Problem. Das verorte ich in den 15%, aber ich sehe es nicht als relevant, also systemisch relevant, individuell so wenig relevant. Das wäre so ein Versuch einer Einschätzung Kann ich fast mitgehen.

Speaker 1:

Ich würde es einfach noch ein bisschen anders formulieren Ich finde, dass diese Nutzen von diesen Plattformen teilweise gesellschaftlich gesehen auch Dopamin fördern und dieses Miteinander und sich vielen Leuten gar nicht bewusst sein, weil die AGBs nicht unterschrieben werden. Wenn wir sehr eben nutzen ein Mobilephone, 100 Apps, dann nützt das ja auch, und da wird dann Daten generiert, wo man ja nicht weiss, was überhaupt damit passiert. Und die AGBs und dazu zähle ich mich meistens auch weil die so lange zu klein sind und ich schlecht lesen kann oder meine Augen auch schlecht sind, klicke ich mal OK, und dann kann ich es eh nicht ändern, weil ich will es ja nützen. Also ich muss akzeptieren, ich als Individueller habe keine Macht, wenn eine soziale Plattform sagt ändere deine AGBs.

Speaker 1:

Das heisst, ich habe gar keine Wahl, und ich glaube nachher dieses Bewusstsein aber das ist meine Denkung. Jetzt jemand, der sich nicht mit der Materie wie du und ich auseinandersetzt, der sich nicht in diesem Umfeld zieht, da sind, da denkst du ganz anders, und was ja richtig ist, weil ich kann auch in einem anderen Beruf auch nicht so eine Denkung haben. Weisst du, was ich meine?

Speaker 2:

Ich weiss, was du meinst, und diese Thematik ist also das hat du sprichst die Transparenz an. Wie viel muss man wissen über die Plattformen?

Speaker 1:

verstehen. Ich kann es wissen, aber wenn ich es nicht verstehe, verstehe ich es nicht.

Speaker 2:

Ja, und du bist auch. Als Einzelner hast du auch zu wenig Macht. Das ist etwas. Und da steht die Frage nach der Regulierung. Die finde ich interessant. Langfristig bin ich für ein Modell. Übrigens, die Swiss Data Line setzt sich für Datenräume ein, und Datenräume, meine ich, sind die Antwort, um das Problem zu lösen. Wären die Antwort. Das ist auch nicht ganz so einfach umzusetzen.

Speaker 1:

Aber wir haben jetzt soziale Plattformen diskutiert. Lass uns mal kurz einen Strich wieder machen. Lass uns mal schauen, wie das bedeutet mit den Search Engines, und was bedeutet allenfalls mit Dynamic Pricing. Ich nehme das noch raus, und wenn wir die Punkte noch haben, dann gehen wir wieder in die allgemeinen Themen rein.

Speaker 2:

Finde ich gut, oder Weil wir jetzt hier so dieses Problem erst angeschnitten haben und noch nicht gelöst haben.

People on this episode